Die Bruderschaft heute

HERBERGE – KAPELLE – BRUDERSCHAFT

DIE GESCHICHTE DER BRUDERSCHAFT ST. CHRISTOPH

1386 wurden das „Arlberg-Hospiz“ und die dazugehörige Kapelle von Heinrich, einem Findelkind aus Kempten, erbaut. Anlässlich einer Audienz bei  Herzog Leopold III von Österreich – als dieser über den Arlberg ritt – erhielt Heinrich Findelkind 1385 das Stück Land auf der Passhöhe  – wo auch heute das Hospiz steht – und errichtete 1386 darauf die erste Herberge. Von Papst Bonifaz  IX bekam er 1393 das Recht zum Bau einer Kapelle. Bereits im ersten Winter konnten Heinrich und sein Helfer, Ulrich Mossek aus St. Gallen, 7 Menschen vor dem sicheren Schneetod retten. Allabendlich, besonders bei Schlechtwetter, zogen sie aus, um Verirrte zu suchen. Diese wurden dann in das Hospiz gebracht und gelabt, bis sie wieder bei Kräften waren. In den Sommermonaten zogen Heinrich und seine Helfer mit Bruderschafts-Botenbüchern durch ganz Europa um Geld zu sammeln für das Hospiz und seinen Bestand.

Seit dieser Zeit hat die Bruderschaft durch 6 Jahrhunderte eine bewegte Geschichte erlebt. Der Name Heinrich Findelkind verliert sich seit dem Jahre 1430. Während des 30jährigen Krieges 1618 bis 1648 gab es eine Hochblüte der Bruderschaft. Nach fast 400 Jahren (1386 bis 1783) wurde unter Kaiser Josef  II,  Sohn Maria Theresias, die Bruderschaft säkularisiert und das Hauptbotenbuch der Bruderschaft ins Staatsarchiv nach Wien verbracht. Durch den Bau des Arlberg Eisenbahntunnels – 1884 – war das Hospiz dem Verfall preisgegeben, denn nur noch die Ärmsten, die sich die Eisenbahn nicht leisten konnten, zogen über den Arlberg. Carl Ganahl, Landesstatthalter von Vorarlberg und Urgroßvater von Arnold Ganahl, dem späteren Besitzer des Hauses, erwirkte beim Vorarlberger und Tiroler Landtag,  dass das Hospiz unter Denkmalschutz kam und ein Wächter eingesetzt wurde.

Im Sommer 1955 kaufte Arnold Ganahl aus Feldkirch, der Vater von Gerda Werner, die alte Herberge und begann sie zu  restaurieren.  Leider brannte durch einen elektrischen Kurzschluss das Hospiz und die Kapelle in der Dreikönigsnacht, am 6. Jänner 1957, bis auf die Grundmauern nieder. Arnold Ganahl ließ jedoch das Hospiz  mit dem traditionellen Steildach wieder aufbauen und zu Weihnachten 1959 wurde das Haus in neuem Glanz als Erstklasshotel wiedereröffnet.

1961, im Oktober, gründete Arnold Ganahl mit 40 Freunden wieder die Bruderschaft St. Christoph  neu und im Jänner 1962 fand die Wiedererrichtung im Arlberg Hospiz statt. Im Jahr 1964 übernehmen Adolf und Gerda Werner mit damals 126 Mitgliedern die Bruderschaft. Bis zum Jahre 1977 wuchs die Bruderschaft langsam auf 1000 Mitglieder. Erst durch tragische Unglücksfälle beim Bau des Arlberg-Strassentunnels (1974 – 1978) begann die Bruderschaft kräftig zu wachsen. Die Bruderschaft unterstützte ab 1977 die Halbwaisenkinder der
18 Bergleute, die beim Bau des Arlberg-Tunnels tödlich verunglückten. Heute hat die Bruderschaft schon bald 23.000 Mitglieder und sie hilft hauptsächlich Familien mit Kindern, die unverschuldet in Not geraten sind – in Österreich, Deutschland, England, Schweiz und Südtirol. Das jährliche Budget beträgt inzwischen bis zu ca. 800.000 €.

Die Bruderschaft St. Christoph wird vom Bruderschaftsmeister Adolf Werner und der Schatzmeisterin Gerda Werner  geführt und vom Bruderschaftsrat, bestehend aus 18 Mitgliedern, unterstützt. Zweimal im Jahr treffen sich die Ratsmitglieder zu einer Ratssitzung. Die Zuteilung der Spenden wird von der Schatzmeisterin zusammen mit den Mitgliedern des „Sozial Karitativen Ausschusses“ durchgeführt. Seit Anbeginn bis heute  hat die Bruderschaft schon mehr als 19 Millionen € verwaltungs- und spesenfrei an bedürftige Familien verteilen können.  Helft mit – Helfen!

2024 – in 3 Jahren – möchten wir wieder ein großes Bruderschaftsfest feiern: Anläßlich der Aufnahme des 25tausendsten Mitgliedes  und der Übergabe des „20Millionsten“ Euro an eine bedürftige Familie mit Kindern. In Not!

Die Bruderschaft begeht immer am zweiten Wochenende im Juli den jährlichen Bruderschaftssonntag. Die St. Antoner Schützenkompanie und die Musikkapelle  St. Anton umrahmen die feierliche Heilige Messe und die traditionelle Autosegnung. Um 14  Uhr finden jeweils Neuaufnahmen in die Bruderschaft statt.

Bruderschaftsmeister, Adolf Werner                            

Präsident der Bruderschaft, Dr. Benno Elbs – Bischof von Feldkirch                                          

Schatzmeisterin, Gerda Werner

                                                                                                                                                                            

Sakrale Kunst in der Bruderschaftskapelle:

Statue des heiligen Christophorus:

 380cm hohe Holzskulptur. 1959 vom Bildhauer Pepi Rifesser  aus St. Ulrich im Grödental (Südtirol) geschaffen.

Drei figurale Buntglasfenster, akademischer Maler Martin Häusle, Feldkirch, 1961:

Links – Pilgernde und vollendete Kirche

Mitte – Mariä Himmelfahrt – Kirchenpatronin

Rechts – Gedenken an Heinrich Findelkind, Gründer der Herberge und Vater der Bruderschaft St. Christoph.

Hängekreuz über dem Altar:

Korpus  in Kupfer getrieben. Entworfen und ausgeführt  1961 vom Silberschmied Johann Griesser aus Innsbruck.

Tabernakel:

„Brotvermehrung – Gebt ihr ihnen zu essen“. (Mt 14,17) Bildhauer Ulrich Henn aus Leidersfeld, Eifel – gespendet von Familie Arthur Schneider, 1986.

Ambo:

„Ehre sei Gott in der Höhe“ (Lk 2,14), Bronzeguss 1989 vom Bildhauer Ulrich Henn aus Leidersfeld, Eifel.

Marienbild:

Nazarenerstil, Öl auf Leinwand, von Fidelius Bentele 1872, gespendet von  Familie Heinrich Heineck aus Haslach am Grüntensee.

Kreuzweg:

Öl auf Leinwand, Ende 18. Jhdt., Süddeutschland, Künstler unbekannt.

Sandsteinwappen:

Wappen von Heinrich Findelkind  und 2. Wappen der Bruderschaft

Nische mit dem Buch der verstorbenen Brüder und Schwestern:

„Die Lebenden gedenken der Toten“. Im Kapellenvorraum

Holzskulpturen im Stiegenaufgang:

Von Bildhauer Emil Kostner aus Santa Cristina im Grödental, Südtirol. St. Urban – Patron der Wirte und St. Katharina, zweite Patronin der Kapelle.

Heiliger Christophorus

Du bist nicht nur für Reisende und Wanderer da

Du bist auch immer da für Menschen

Die auf der Suche nach dem Sinn des Lebens sind

Du bist auch immer da für Menschen

Die im Leben Gott suchen

Du hast den Sinn des Lebens gefunden

Gott dienen und den Menschen

Du hast auch Gott gefunden und die ewige Liebe

Die den Menschen liebt und trägt!

Wir beten zu Dir:

Sei Stock und Stab für suchende Menschen unterwegs